Wie man in der Spur bleibt

Wer immer neue Produktivitätstricks ausprobiert, wird dabei vielleicht tatsächlich produktiver – sollte aber aufpassen, vor lauter Experimentierlust und Neugier nicht die großen Linien seines Lebens aus den Augen zu verlieren.

Die eigene Produktivität zu erhöhen ist ein sehr spannender Prozess – aber es ist eben ein Prozess. Immer wieder entdeckt man einen neuen Tipp und will ihn gleich ausprobieren. Vielleicht wird man dadurch tatsächlich produktiver, aber rechnet man die Zeit, die man für die Umsetzung und Einübung braucht, und bedenkt, dass die Produktivität wahrscheinlich nur marginal gestiegen steigt, sieht die Bilanz nicht sehr rosig aus. Ich reihe diese Lust an Neuem mittlerweile unter “Hobbies” ein.

Wichtig ist es, bei all dem Ausprobieren die großen Linien nicht aus den Augen zu verlieren und in der eigenen Spur zu bleiben. Dazu acht Tipps, wie das am besten gelingen kann:

1. Bleib Deinen Lebenszielen treu. Darüber haben wir hier auf imgriff.com schon einiges geschrieben, aber es kann nicht oft genug wiederholt werden. Überleg Dir die wichtigsten Bereich in Deinem Leben (z.B. Arbeit, Familie, Freundschaften etc.) und such Dir konkrete Ziele pro Bereich aus. Je weniger, aber wichtiger, desto besser. Am besten ist es, wenn Du genau ein Hauptziel identifizieren kannst.
2. Übernimm die Verantwortung für Deine Lebensziele. Sei konsequent und stell sie in den Mittelpunkt Deines Tuns. Überleg Dir, was Du konkret tun kannst, um Deine Ziele zu erreichen. Was ist der nächste Schritt? Und genau so wichtig: Überleg Dir, was Du von nun an nicht mehr tun willst. Wenn Du mehr Zeit mit Deiner Familie verbringen willst, dann musst Du Dich wohl einschränken und auf etwas anderes verzichten, z.B. auf das regelmäßige Feierabendbier mit Deinem Kumpel. Dieser Teil – was willst Du aufhören zu tun? - wird oft vernachlässigt, ist aber mindestens so wichtig wie der erste Teil – was willst Du tun?
3. Suche die Balance. Um im Leben ein Gleichgewicht zu finden, empfiehlt es sich, Strukturen zu schaffen. Konkret: Wie sieht Dein idealer Tag aus? Und Deine ideale Woche? Dein ideales Jahr? Such Dir die Struktur, die Dir am besten liegt und in der Du Deine Ziele verfolgen kannst.
4. Duchkämme Deine Verpflichtungen: Nimm Dir regelmäßig Zeit, Deine Verpflichtungen unter die Lupe zu nehmen und kritisch zu hinterfragen. Wenn Du Dich übernimmst, leiden auch die Verpflichtungen, die Dir sehr am Herzen liegen. Versuche also, die Verpflichtungen loszuwerden, die Du sowieso nicht befriedigend erledigen kannst. Die kosten nur Zeit, die Dir dann für das Wichtige fehlt.
5. Finde den Schlüssel. In jeder Tätigkeit gibt es Schlüsselhandlungen, welche einen großen Unterschied machen und Dich schneller voran bringen als andere Handlungen. Versuch immer, diese Schlüsselhandlungen zu identifizieren und fokussiere Dich auf sie.
6. Bleib in Bewegung. Wenn etwas in Bewegung ist, dann wird es einfacher, es auch in Bewegung zu halten. Wenn es stehen bleibt, braucht es relativ viel Kraft, um es wieder in Bewegung zu versetzen. Was für die Physik gilt, gilt auch für Deine Ziele und Projekte. Lass deshalb keine Ziele oder Projekte einfach liegen. Bleib in Bewegung.
7. Trainiere Deinen Zeitmuskel. Sehr oft ist es schwierig abzuschätzen, wie lange man für eine Aufgabe braucht. Ganz zu schweigen von den Unterbrechungen, die jeden Plan kippen können. Versuch trotzdem, realistische Zeitschätzungen vorzunehmen. Dazu genügt es bereits, wenn Du neben Deiner Schätzung auch die tatsächlich benötigte Zeit notierst. Mit der Zeit kannst Du aus diesen Aufzeichnungen lernen und Deine Schätzungen werden immer besser.
8. Den ersten Schritt wagen. Für alle, die unter Prokrastination leiden: Mach einfach den ersten Schritt. Sorge dafür, dass dieser erste Schritt klein genug ist, so dass Du ihn problemlos bewältigen kannst. Die Aufschieberitis lässt sich in vielen – natürlich nicht in allen – Fällen so in den Griff bekommen.